Wie uns die (lokale) Presse mit Zahlen und Informationen "manipuliert"

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Wie uns die (lokale) Presse mit Zahlen und Informationen "manipuliert"

wolfgang : daubenberger
Veröffentlicht von #wolfgang daubenberger in CORONA · Samstag 06 Feb 2021
Tags: CoronaPresse
Schon in der Schule haben wir gelernt, dass Presse demagogisch und irreführend sein kann.

So betitelt die Badische Zeitung (4.2.2021) die Überschrift:
Weniger Covid-Patienten in der Region Freiburg, aber mehr Mutationen
- Kreis Breisgau-Hochschwarzwald - Badische Zeitung (badische-zeitung.de/Von Max Schuler, Gerold Zink & Simone Höhl)"

Doch was soll uns dieses sagen? Von was weniger? Und mehr von was?
Welchen Informationsgehalt und welche Aussage steckt dahinter?
Eine der journalistischen Grundprinzipien ist eine ausgewogene und gut recherchierte Berichterstattung.
Und auch dem nicht ganz so versierten Leser die richtigen Zusammenhänge aufzubereiten oder wenigstens zu verlinken (was übrigens im Onlineartikel leicht machbar wäre).

Der geneigte Leser dieses Artikels sieht auch gleich in fett die Headline:

Zwei größere Corona-Ausbrüche im Landkreis
Aha, das Wort "Ausbruch" scheint auf etwas ganz Großes hinzudeuten. Etwas bedrohliches.
Doch im Text wird mit Zahlen operiert ohne Bezugsgrößen und sind damit für den Leser letztendlich rational wertlos.
Man erinnere sich vielleicht noch an die Bilder der Ebole-Ausbrüche in Afrika, deren Ansteckungs- und Todespotential selbst Fachleute überrascht hat.
Keine Sorge: im Artikel wird dann lediglich von "Infizierten" von Seniorenheimen gesprochen.
Drei Senioren seien bereits in einem verstorben. Von wieviel?
Und an oder mit Corona? Vorerkrankungen? Nach einer Impfung, wie nun auch in anderen Einrichtungen immer wieder offenbar ist?
Ohne dies verharmlosen zu wollen: das sind allesamt keine epedemischen Zahlen.
Die Frage hätte man sich viel besser stellen müssen, wie denn bei aller hygienischen Sorgfalt der Heime überhaupt so etwas zustandekommen kann. Hängt es vielleicht mit der andauernden Isolation der Menschen zusammen, die damit weniger Schutz aufbauen können? Auch dieser Hinweis ergibt sich schon längst aus dem Mund von Fachleuten.
Und wie verhält es sich mit den Mitarbeitern?
Haben die Heime überhaupt eine verlässliche Teststrategie für ihr Personal?
Und Last not Least: aus diversen Quellen erhalte auch ich Hinweise und Berichte, dass Angehörige von verstorbenen in solchen Einrichtungen gefragt werden, ob man als Todesursache "Covid" eintragen könnte.
Dies muss nicht in diesen Fällen so gewesen sein, doch drängt sich angesichts der fragwürdigen finanziellen Erstattungspraxis im Fall eines Todes durch Covid dies berechtigt auf.

Mehr Mutationen nachgewiesen
in Fett erzeugt dies beim normalen Leser dieses Blattes sicher ein unbehagliches Gefühl.
Doch was sind diese "Mutationen" denn ganz genau? Wissen Sie das?
Welche Auswirkungen haben diese "Mutationen"?
Ich wette, dass (fast) kein Leser dazu genau die Zusammenhänge und aktuellen internationalen Aussagen zu Mutationen des Coronavirus kennt.
Das Wort "Mutation" ist mit Bedacht gewählt.
Genau wie die Vorstellung von dem "Virus", dessen Isolat bis heute noch nirgends nach wissenschaftlichen Grundsätzen auf dem Tisch liegt.

Klinikpersonal aus Elsass geimpft
In einer schönen Wende schreibt das Blatt dann in dieser Überschrift die große Impfbereitschaft des klinischen Personals ohne genaue Zahlen zu liefern. Auch dazu nur dürre Begleitinformationen, letztendlich ohne relevanten Bezug.
Aber eben mit der Headaline, die den Leser von einer unbedenklichen Impfung ohne Folgen überzeugen soll.
Auch hier kein Querverweis auf Risiken und bereits vorliegenden "Fällen" von Nebenwirkungen dieser "Impfung".

Weniger Patienten in Kliniken
Erst am Schluss kommt die letztendlich beruhigende Nachricht:
"...Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern in der Region rund um Freiburg sinkt.
Vor einer Woche lagen in den Kliniken noch 86 Patienten. Davon wurden 28 beatmet.
An diesem Donnerstag waren es 70 Patienten, von denen 21 beatmet werden..."
Hier auch der Hinweis, dass solche Zahlen keine Bezug auf das gesamte klinische Geschehen nehmen, denn in der Tat sind solche Zahlen angesichts anderer stationären Fälle und in Bezug auf die Bevölkerung gesehen geradezu lächerlich gering, wenn auch jeder Fall bedauerlich ist.
Und das Abklingen der klinischen Fälle wird von Fachleuten schon lange prophezeit.

Schlussendlich füllen solche inhaltlich (wertlosen) Artikel nur Platz, den man idealerweise dafür verwenden sollte, Zahlen in den richtigen Zusammenhang zu stellen und angstfreie Formulierungen zu verwenden.
Auch interessant ist, dass gerade, als die "normalen" Erkrankungsfälle zurückgehen, plötzlich "Mutationen" aus dem Boden schießen, die uns angeblich noch mehr bedrohen und ins Verderben stürzen sollen.
Wäre ich in diesem Beruf, hätte ich schon längst diese Frage/n gestellt und mich damit auseinandergesetzt.

Lieber Leser, ich weiß, dass viele von uns weder Journalisten noch Forscher sind. Mich eingeschlossen.
Doch in der Schule habe ich leidlich Mathematik gelernt. Aber meinem Deutschlehrer bin ich froh, dass er uns ermuntert hat, auch selbständig nachzudenken, Fragen zu stellen und über den Gartenzaun zu sehen.
Und last not least eine gewisse Lebenserfahrung.

Ein stark idiologisch eingefärbtes Lokalblatt wie dieses entzieht bewusst kritisches Nachdenken bzw. verbietet es vielleicht sogar seinen Redakteuren wie die Mehrheit in den öffentlichen Presse, die heutzutage nur noch gleichgeschaltete Regierungs-/Publikationsmedien sind.
Man hat mir einmal zugetragen, dass in dieser Redaktion mehrheitlich idiologisierte Redakteure sitzen, das erklärt solche Artikel.
Das Blatt stützt sich letztendlich auf seine regionalen Abonnenten, denen er nach dem Mund redet.
Nur so erhält es sich seine zahlende Leserschaft und füttert diese gleichzeitig mit leicht verdaulichem Informationen über die Geschehnisse.
Eine unheilige Allianz und man sollte deshalb auch nicht vorschnell richten, denn solche Artikel zementieren auch die liebgewonnene Meinung seiner Leser. Und die ist nicht nur in Südbaden eingebrannt, die hat sich wie ein Tumor ganz leise in alle Denkorgane eingeschlichen.

Therapie: schalten Sie ab. Deabbonieren Sie solche Propagandamedien.
Das Ziel solcher Informationen und Blätter ist keinesfalls Sie auf einen kritischen und wahrheitsgesteuerten Weg zu bringen. Kritischen und faktenbasierten Journalismus findet man anderswo.

Der erste Schritt ist bekanntlich der schwerste.


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